HIPPY – Hausbesuchsprogramm für Vorschulkinder

HIPPY – Hausbesuchsprogramm für Vorschulkinder Familienbildung im Pustertal – Bezirksgemeinschaft fördert...

Veröffentlichungsdatum:

09.01.2024

Lesedauer

4 Minuten

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Hippy

HIPPY – Hausbesuchsprogramm für Vorschulkinder

Familienbildung im Pustertal – Bezirksgemeinschaft fördert Integration


Im Kindergarten werden Vorschulkinder auf den Schuleintritt vorbereitet. Für einige Kinder im deutschsprachigen Kindergarten ist der tägliche Umgang auf Deutsch neu. Das HIPPY-Programm (Home Interaction for Parents and Preschool Youngsters) setzt hier an und stärkt diese Kinder und ihre Familien in der Spracherlernung. Es ist ein Programm von IMPULS Deutschland Stiftung e.V. und wird seit Oktober 2023 von der Caritas Diözese Bozen-Brixen im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Pustertal auch im Pustertal durchgeführt.


Was genau man sich unter HIPPY vorstellen kann und wie das Programm funktioniert, erklärt die zuständige Mitarbeiterin der Caritas, Eva Maria Burgmann:


Burgmann: Hippy ist ein Programm für Eltern und ihre Kinder im Vorschulalter, das im jeweiligen Zuhause der Familien durchgeführt wird. Ausgebildete Hausbesucherinnen des selben Kulturkreises bringen altersgerechte Spiel- und Lernmaterialien (Bilderbücher und Begleithefte) in die Familien. Es handelt sich um Materialien, die von der deutschen Stiftung für frühe Bildung in der Familie „IMPULS“ ausgearbeitet wurden. 60 Übungshefte und 12 Kinderbücher, sowie Bastelmaterial verwenden die externen Hausbesucherinnen bis zu 2 Jahre lang, um vorwiegend mit den Bezugspersonen der Kindergartenkinder die deutsche Sprache spielerisch zu üben.


Worauf wird im Programm Wert gelegt?


Burgmann: Eine zentrale Methode des Programms ist der Dialog zwischen den Beteiligten. Dieser wird immer wieder in verschiedenen Kapiteln der Übungshefte gefördert und regt die Aktivität des Sprechens an. Auch wenn die Dialogfelder erstmals gelesen werden, entsteht immer mehr, vor allem auch durch Wiederholungen derer, eine Automatisierung der Verwendung der einzelnen Wörter und später auch von zusammenhängenden Sätzen. Auch das Kommunizieren in der Muttersprache zwischen Hausbesucherin und Mutter fördert die Gelassenheit im Aneignen der neuen Sprache sowie die Kreativität und die Freude in der Interaktion.


Wie kommt das Projekt bzw. der Dienst bei den Nutzerinnen an?


Burgmann: Alle Nutzerinnen nehmen sich bisher täglich Zeit für das Programm, sind zuverlässig und organisieren sich außerhalb der Hausbesuchszeiten unserer Mitarbeiterinnen sehr gut selber. Sie geben auch wöchentlich Rückmeldungen über das Geleistete. Einige Kindergartenkinder sind gegenüber ihren älteren Geschwistern stolz darauf, ebenfalls eine Hausaufgabe mit der Mutter machen zu können und freuen sich jede Woche auf neue Hefte. Die Mütter fühlen sich zunehmend kompetenter im Hinblick auf das Lösen der Aufgaben im Rahmen von HIPPY und der Verwendung der deutschen Sprache mit ihren Kindern.


Was macht Ihnen besonders Spaß/Freude am Projekt?


Burgmann: Besonders viel Freude macht es zu beobachten, wie sehr die Hausbesucherinnen aus sich herausgehen und ihre Fähigkeiten im Laufe der Vorbereitungen der Übungshefte entdecken. Sie lernen sich zu strukturieren und entwickeln sich auch selbst weiter. Mit Freude und Energie unterstützen Sie kontinuierlich, intensiv und in einem vertrauten Rahmen Menschen, die den Aneignungsprozess einer neuen Sprache durchlaufen, so wie sie es selbst einmal taten.


Was sind Herausforderungen?


Burgmann: Bisher hat sich die Organisation für gemeinsame Gruppentreffen zwischen den teilnehmenden Müttern etwas schwierig gestaltet, da die Frauen sehr unterschiedliche Tätigkeiten und Rhythmen verfolgen. Einige Mütter haben noch nicht den Mut, mit ihren Fähigkeiten nach außen zu gehen. Sie dahingehend zu stärken wird ein wichtiger Auftrag für uns sein, welchen wir in einem zweiten Schritt angehen werden.

Bei der Suche nach Familien ist zu beobachten, dass einige Familien selbst Vorurteile gegenüber Personen des eigenen Kulturkreises haben und teilweise wenig offen sind für die regelmäßigen Hausbesuche. Auch das stellt eine Herausforderung dar. Ich sehe es als meine Aufgabe, den Personen noch mehr den positiven Einfluss und die Chancen bewusst zu machen, die durch dieses Projekt entstehen können.



Im Programm HIPPY werden Mütter (oder eine andere Bezugsperson) also darauf vorbereitet, sich jeden Nachmittag gezielt mit dem Kind zu beschäftigen und so gemeinsam den Spaß am Lernen zu entwickeln. Durch die gemeinsamen Aktivitäten zwischen Mutter und Kind wird die kognitive, motorische, sprachliche und sozio-emotionale Entwicklung des Kindes gefördert. Mütter lernen mehr über die Entwicklung ihres Kindes und stärken gleichzeitig die Beziehung zueinander.

Das Programm ist auf zwei Jahre angelegt und endet mit dem Schuleintritt. Für alle teilnehmenden Mütter finden außerdem Gruppentreffen statt, in denen z.B. pädagogische, gesundheitliche oder andere Familienthemen mit Expertinnen besprochen werden. Dies bietet den Familien einen gemeinsamen Begegnungsraum, fördert die soziale Integration und Vernetzung.

Die Bezirksgemeinschaft Pustertal freut sich über das gut angelaufene Projekt und hofft auf positive Einflüsse der gelebten Integration in allen Bereichen der Gesellschaft.


Weitere Informationen erhalten Sie in der allgemeinen Verwaltung der Bezirksgemeinschaft Pustertal unter 0474412926, pr@bzgpust.it

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Zuletzt aktualisiert: 12.02.2024, 12:42 Uhr

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